Donnerstag, 26. Juni 2014

Schloss Kirchheim | Allgemeines WOHNWELTEN AUS DER ZEIT VON KÖNIG WILHELM I.

Vor genau 150 Jahren, am 25. Juni 1864, starb Wilhelm I. auf Schloss Rosenstein in Stuttgart. Wunschgemäß wurde der König auf dem Württemberg an der Seite seiner zweiten Ehefrau Katharina bestattet. Aus der Zeit des Königs ist nur wenig erhalten, was einen Eindruck vom Leben der königlichen Familie gibt. Charmante Ausnahme ist Schloss Kirchheim mit seinen reizvollen Wohnräumen. Seit 1811 lebte hier Herzogin Henriette von Württemberg, die Tante des Königs. Sie verheiratete ihre Tochter Pauline mit dem Monarchen – und wurde so zugleich zu dessen Schwiegermutter.

150. Todestag von König Wilhelm I.: Ein Besuch bei der königlichen Schwiegermutter

Vor genau 150 Jahren, am 25. Juni 1864, starb Wilhelm I. auf Schloss Rosenstein in Stuttgart. Wunschgemäß wurde der König auf dem Württemberg an der Seite seiner zweiten Ehefrau Katharina bestattet. Aus der Zeit des Königs ist nur wenig erhalten, was einen Eindruck vom Leben der königlichen Familie gibt. Charmante Ausnahme ist Schloss Kirchheim mit seinen reizvollen Wohnräumen. Seit 1811 lebte hier Herzogin Henriette von Württemberg, die Tante des Königs. Sie verheiratete ihre Tochter Pauline mit dem Monarchen – und wurde so zugleich zu dessen Schwiegermutter.

VERBANNT: DIE HERZOGLICHE FAMILIE IN KIRCHHEIM
Schloss Kirchheim, von Herzog Ulrich im 16. Jahrhundert als Landesfestung zur Sicherung seiner Hauptstadt Stuttgart erbaut, beherbergte nacheinander sechs herzogliche Witwen, die dort seit dem 17. Jahrhundert ihren Lebensabend verbrachten. Die berühmteste darunter war ganz sicher Franziska von Hohenheim. Letzte Bewohnerin von Schloss Kirchheim war Herzogin Henriette von Württemberg. Als sie 1811 mit ihrer Familie ins Kirchheimer Schloss zog, war sie allerdings – ganz gegen die Tradition – nicht verwitwet. Der Umzug ins ländliche Kirchheim hatte andere Gründe. Ihr Ehemann Herzog Ludwig war ein notorischer Schuldenmacher, Grund genug für den ersten württembergischen König Friedrich, seinen strengen Bruder, ihn mit seiner Familie ins ländliche Kirchheim zu verbannen. Der glücklose Ludwig starb schon 1817 – und die Witwenzeit Henriettes auf Schloss Kirchheim währte 40 Jahre, fast so lange, wie ihr Neffe, König Wilhelm I., in Württemberg regierte.

PAULINE WUCHS HINTER DEN MAUERN DER FESTUNG AUF
Fünf Kinder zog die Herzogin hinter den trutzigen Mauern auf, darunter auch die 1800 geborene Pauline Therese Luise. Sie wurde später die dritte Ehefrau von König Wilhelm I.. Schloss Kirchheim, von außen eine Festung, zeigt im Inneren ein weitaus freundlicheres Bild – und bietet einen ganz und gar lebendigen Eindruck der Wohnkultur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also genau der Epoche, in der Wilhelm I. regierte. Die herzoglichen Räume sind behaglich ausgestattet: Teppiche und Tapeten in warmen Farben, üppig gepolsterte Sitzmöbeln im Biedermeier-Stil und allerlei Andenken machen Schloss Kirchheim zu einer verblüffend gemütlichen Wohnung. Sogar ein Papagei hatte sein Zuhause im Schloss Kirchheim. Die herzogliche Privatwohnung kann heute wieder im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Wer das Schloss besucht, fühlt sich in dem familiären Ambiente fast als Gast und erlebt, wie sich eine adelige Familie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in Württemberg einrichtete.

HOSPITAL ERHÄLT DEN NAMEN WILHELMS
Im Jahr 1820 gelang es Herzogin Henriette, einer geschickten Diplomatin, ihre Tochter Pauline mit ihrem Vetter, dem König, zu verheiraten. Für den Monarchen war es die dritte Ehe. Und seine Tante Henriette war von nun an auch die Schwiegermutter des Regenten. Auf die Verbindung war die wohltätige Herzogin stolz. Ein von ihr gestiftetes Waisenhaus erhielt den Namen „Paulinenpflege“, während ein 1840 auf ihr Betreiben hin errichtetes Krankenhaus „Wilhelmshospital“ getauft wurde.

SERVICE
Bis zum 1. November können die stimmungsvollen Innenräume von Schloss Kirchheim im Rahmen einer Führung besucht werden. Öffnungszeiten: Mittwoch und Samstag 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr, sonntags und feiertags 13.30 bis 17.30 Uhr. Gruppenführungen sind nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

EINTRITT
Erwachsene 3,50 Euro, Ermäßigt 1,70 Euro, Familien 8,70 Euro, Gruppen ab 20 Personen pro Person 3,10 Euro.

INFORMATION
Schloss Kirchheim
Schlossplatz 8
73230 Kirchheim unter Teck
Schloss Kirchheim wird von der Schlossverwaltung Bebenhausen betreut.
Telefon +49(0)70 71.60 28-02
Telefax +49(0)70 71.60 28-03
info@kloster-bebenhausen.de

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