Das Waisenhaus, die so genannte "Paulinenpflege" in Kirchheim unter Teck

Ein grosses Herz für Arme, Kranke und NotleidendeDie Wohltäterin

Gutes zu tun gehörte zum Pflichtprogramm adeliger Damen. Zahlreiche württembergische Herzoginnen halfen mit Almosen, Spenden und Stipendien. Doch was bei manchen ihrer Standesgenossinnen nur ungeliebte Konvention blieb, übte Henriette von Württemberg mit echtem Engagement aus.

Porträt der Herzogin Henriette von Württemberg um 1830

Henriette von Württemberg um 1830.

Henriette als Ehefrau und Mutter

Als Henriette von Württemberg 1811 mit ihrem Ehemann und den fünf Kindern ins Schloss Kirchheim einzog, lag ein ruheloses Leben mit zahlreichen Ortswechseln und enormen finanziellen Schwierigkeiten hinter ihr. Sie hatte zunächst alle Hände voll zu tun, sich um die Bedürfnisse der Familie zu kümmern. Insbesondere die Sorge für ihren kranken Ehemann, der 1817 starb, dürfte sie beschäftigt haben.

Soziales Engagement

Während ihrer 40-jährigen Witwenschaft engagierte sich Henriette intensiv in Kirchheim unter Teck. Bereits 1817 unterstützte sie die neu eröffneten Industrieschulen, die armen Kindern einfache Fertigkeiten wie Spinnen beibrachten. Zugleich trat sie dem neu gegründeten Wohlfahrtsverein bei, dessen Vorsitz sie ab 1821 übernahm. In dieser Funktion griff sie in das soziale Leben der Stadt ein – und wenn es nur eine Spende für die Ausbildung und Ausstattung von drei jungen Männern war, die der Kirchheimer Feuerwehr beitraten.

Porträt der Herzogin Henriette von Württemberg, um 1838

Henriette von Württemberg um 1838.

Das Waisenhaus

Die sogenannte „Paulinenpflege“ war ein Waisenhaus, das Herzogin Henriette zusammen mit der Stadt, der Oberamtei und einem Stiftungsrat finanzierte und organisierte. Es öffnete 1826 seine Pforten. Vorbild für Henriette war das Stuttgarter Waisenhaus, das ihre Tochter Pauline, die dritte Ehefrau von König Wilhelm I., 1820 gegründet hatte.

Kleinkinderschule und Krankenhaus

Motiviert durch ihre ausgeprägte Frömmigkeit und ihr fürstliches Verantwortungsgefühl initiierte oder begleitete Henriette die Gründung von Schulen und Pflegeeinrichtungen. Dazu zählte beispielsweise eine Kleinkinderschule, auf die der heutige Teck-Kindergarten zurückgeht. Auch eines der modernsten Krankenhäuser der Zeit konnte durch ihr Engagement erbaut und 1840 eingeweiht werden. Zu Ehren ihres Schwiegersohnes, König Wilhelm I., erhielt es den Namen „Wilhelmshospital“.

Das Wilhelmshospital in Kirchheim unter Teck

Eines der modernsten Krankenhäuser seiner Zeit.

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